Vulkanologische Konferenz Methana 10-12 Juni 2016

Die Vulkanhalbinsel Methana ist trotz ihrer Lage an der Ostküste der Peloponnes und ihrer Nähe zu Athen ein wenig bekannter Ort. Früher war der Hauptort für seine Heilbäder bekannt und zog Kurgäste aus der Region Attika an. Da diese Heilbäder nicht rechtzeitig modernisiert wurden, sind sie nur noch ein Ziel für wenige Gäste und seit Juli 2017 geschlossen. Da von den Besuchern der Heilbäder die lokale Wirtschaftskraft Methanas abhängig ist, verzeichnet der Kurort seit etwa 20 Jahren einen langsamen ökonomischen Niedergang. 

Neue Konzepte wären nötig, die einen Tourismus entwickeln helfen, der die Bewohner Methanas durch Einnahmen und Jobs dauerhaft sichert. Massentourismus ist nicht die Lösung, denn dazu gibt es nicht genug Strände und berühmte Sehenswürdigkeiten. Also müsste man die natürlichen und kulturellen Ressourcen nutzen:

- Wunderschöne Landschaften mit Vulkanen, Tälern und Buchten
- Zahlreiche antike Reste (die meisten noch nicht ausgegraben!)
- Seltene Tiere & Pflanzen
- Reizvolle Dörfer, deren traditionelle Architektur geschützt werden muss
- Gastfreundliche Bewohner
- Ideale geografische Lage
- Wanderwege
- Kartografie Methanas
- Höhlen

Die Konferenz sollte in erster Linie Wissenschaftler, Unternehmer und die Bevölkerung von Methana informieren und ermutigen, mehr für die touristische Infrastruktur (z.B. Wanderwege) und die Werbung zu tun, damit Methana bekannter wird. 

Seit Jahren bemühen sich Tobias Schorr und seine Freunde, um Methana zu unterstützen. Sie reinigten Wanderwege, markierten sie und 2015 entwarf Tobias Schorr auch die beiden großen Landkarten im Hafen und an der Einfahrt nach Methana. Das alles reicht nicht. Deswegen hatte Tobias Schorr zusammen mit einem Freund die Idee, eine Konferenz über die Vulkanhalbinsel Methana ins Leben zu rufen.
2015 besuchten beide die griechischen Geologen in Athen und fanden dort großes Interesse. Es sollte also im Juni eine Konferenz auf Methana organisiert werden. Die Gemeinde Troizen/Methana hat die Idee übernommen und ist verantwortlich für die Organisation der Konferenz.
Die Resonanz auf die Konferenz war positiv und wichtige griechische und ausländische Wissenschaftler kamen und hielten Vorträge. Trotzdem ist das Ergebnis der Konferenz ernüchternd. Die Gemeinde Troizen-Methana, unter dem damaligen Bürgermeister Karajiannis, hatte alles für sich vereinnahmt. Viel wurde versprochen, wenig erreicht. Inzwischen gibt es einen neuen Bürgermeister und ist jetzt alles vergessen?
Alle, die seit Jahrzehnten für die Halbinsel mit viel Liebe und Einsatz kämpfen, wurden von der damaligen Leitung der Gemeinde Troizen-Methana unter K. Karajiannis ausgeschlossen. Ob es der neue Bürgermeister Pollalis besser machen wird? Wenn ja, werde ich hier sicher gerne darüber berichten!

Ob die Region dauerhaft auf Menschen mit langjähriger Erfahrung verzichten kann?

Nun ist auch noch die Corona-Krise gekommen und es wird schwierig, überhaupt noch ein nachhaltiges, wirtschaftliches & kulturelles Leben auf Methana zu ermöglichen.

Von neuen Konzepten für die Zukunft ist nichts zu vernehmen. Was wird aus den Heilbädern? Was ist aus dem Plan eines geologischen Museums geworden?

Die Wanderwege werden zum Glück unter der Leitung von Elias Rizos gepflegt und erweitert, der seine Freunde und auch ein paar Methaner zur Mitarbeit bewegen konnte.

Was weiterhin fehlt, ist ein nachhaltiger Plan für das Marketing.

Sprecher / Teilnehmer

Teilnehmer der 1 internationalen vulkanologischen Konferenz auf Methana vom 10-12 Juni 2016

1 Walter D'Alessandro
Prof. Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia - Sezione di Palermo
"Hazard connected to endogenous gas emissios in Greece" Eingeladener Sprecher

2 Dr. Prof.  Joerg Volker Dietrich
Prof. ETH, Zurich "Wird der Vulkan von Methana bald ausbrechen?" Eingeladener Sprecher
Er hat mit Dr. Lorenz Hurni und  Dr. Panos Gaitanakis die geologische Karte von Methana entwickelt

3 Dr. Christoph Beier
Prof. Universität Erlangen-Nürnberg
"Entwicklung des ozeanischen Vulkanismus" Eingeladener Sprecher

4 Dr. Paraskevi Nomikou
Professorin an der Universität Athen
Unterseeische Vulkane der Ägäis: Natürliche Laboratorien, Präsidentin des Planungskommites.
Sie übernahm alle Aktivitäten im Auftrag der Gemeinde Troizen-Methana und hatte quasi das Monopol.

5 Kostas Kyriakopoulos
Professor an der Universität Athen
"Die Untersuchung der aktiven Vulkane und ihrer Entwicklung" Mitglied im Planungskommitee

6 Giorgos Chronis
Professor und Präsident des griechischen Meeresforschungszentrums
"Lokale Ansammlung von Schwermineralien am Beispiel des Thermäischen Golfs"

7 Christos Pallis
Dr. der Ökonomie, ehm. Bürgermeister v. Methana, ehm. Chef des griechischen Fremdenverkehrsministeriums
"(Geo-)Tourismus und lokale Entwicklung" Leider war genau er, der der die meisten Chancen für Methana verpasste. Unzählige Male machte ich ihm Vorschläge und wir hätten schon um 2000 viel für Methana erreichen können. Sein Desinteresse bezahlt Methana bis heute.

8 Andreas Tzanis
Professor für Geophysik & Geothermie an der Universität Athen
"Nachweis von tiefenmagmatischer Aktivität in der Region Argolis und die Beziehung zur regionalen Tektonik"

9  Andreas Tzanis
Professor für Geophysik & Geothermie an der Universität Athen
"Interne Struktur des Vulkankomplex von Methana und seinem geothermalen System: 3D-Analysen, basierend auf magnetoellurischen und aeromagnetischen Daten"

10 Tobias Schorr
Fotograf, Amateurforscher & Kenner Methanas, Reiseleiter und Reiseunternehmer
"Geotourismus als Chance für eine nachhaltige Entwicklung der Region Methana und Troizen"
Kämpft seit 30 Jahren für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung Methanas und führt regelmäßig Reisegruppen auf Methana. Zusammen mit einem Freund Initiator der Konferenz.

11 Panagiotis Papadimitriou
Präsident des seismografischen Zentrums
 "Erdbeben und Vulkane"

12 Christos Evangelos
Forscher und Erdbebenspezialist am Hellenic Broadband Seismic Network, INSTIT. OF GEODYNAMICS,Athen
"Auf dem Weg zu einem Seismografennetzwerk auf dem Methana-Vulkan. Zur Kontrolle der Erdbebentätigkeit und Erkennung der Bewegung zäher Magmamassen im Untergrund."

13 Dimitris Protopapas
 Universität von Patras
"Eine reiche Fauna aus Weichtieren aus dem unteren Pleistozän"

14 Penelopi Papadopulou
 Universität von Patras
 "Der Vulkan von Sousaki: "Die Jahre danach..."

15 Giorgos Maravas
Nationale, Kapodistrische Universität von  Athen
"´Seismische Gefahrenabschätzung - Korinthisches Becken, Zentral-Griechenland, basierend auf einer neuen Zonierung aus aktiver und passiver Beobachtung"

16 Joanna Papoulia
Griechisches Zentrum für Meeresforschung
"Tektonische Deformation des Beckens des Saronischen und Korinthischen Beckens durch langjährige Erdbebenobservation"

17 Antonis Pavlis
Verein der nicht in Methana lebenden Methaner
"Kultur"- Präsentation des vulkanischen Reichtums Methanas

18 Dr. Ingrid Smet
"Vulkanismus auf Methana: Geologische Entwicklung, Magmagenesis und Eruptionsdynamik"

19 Evthymios Lekkas
"Abschätzung vulkanischer Gefahren in aktiven Vulkangebieten"

20 Dimitiris Paradisis
"GNSS Zeitserien in Vulkangebieten"

21 Marilena Christopoulou
Der Nisyros-Vulkan im Vergleich zum unterseeischen Vulkan Kolumbus/Santorin: Ein CTD-Vergleich zweier submariner Vulkane"

22 Michalis Fytikas
Ehrenprofessor, Spezialist für Geothermie Α.Π.Θ.
"Die Möglichkeiten der vielseitigen Nutzung und Entwicklung des Vulkans vom Methana für die Region"
Herr Fytikas hat schon 2013 das Vulkanwochenende auf Methana unterstützt und hat viele geologische Karten in Griechenland entwickelt, u.a. auch die alte, geologische Karte von Methana. Er war einer der ersten Unterstützer der Aktivitäten für den Geotourismus auf Methana durch Tobias Schorr.

24 Dimitris Papanikolaou
Professor

Kulturzentrum Methanaen

Das frühere Gebäude der griechischen Stromgesellschaft DEH wurde in den letzten Jahren renoviert und ist seitdem ein guter Ort für Vorträge und Veranstaltungen. Schon im August 2013 haben wir dort das Vulkan-Wochenende durchgeführt - eine Art Konferenz mit Vorträgen und einer Ausstellung mit Vulkanfotos . Das Gebäude ist leicht zu finden - gegenüber der Polizeistation Methana und nahe der Bank. Eigentlich sollte dort ein geologisches Museum eingerichtet werden. Leider ist seit 2016, als die Konferenz stattfand und davon die Rede war, bis heute nichts passiert. Dabei gab es ein fertiges Konzept des IGME (griechisches geologisches Amt), das Giorgis Vougioukalakis schon 2006 mit seinem Team auf Nisyros realisiert hat. Dort gibt es eines der besten vulkanologischen Museen Griechenlands! Methana hätte sehr profitieren können.

Interview mit Tobias Schorr
Interview mit Tobias Schorr über die Ziele der Konferenz